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Sie geben Kindern, die Gewalt zwischen ihren Eltern miterlebt haben, Rückenwind: Konrad Schmidt und Melanie Arp (zweite von links), die bei Bedarf von Bettina Lichtenauer und Muriel Silies unterstützt werden. Foto Landkreis Stade/Nina Dede Sie geben Kindern, die Gewalt zwischen ihren Eltern miterlebt haben, Rückenwind: Konrad Schmidt und Melanie Arp (zweite von links), die bei Bedarf von Bettina Lichtenauer und Muriel Silies unterstützt werden. Foto Landkreis Stade/Nina Dede

Ein neuer Durchlauf des Gruppenangebots "Rückenwind" soll starten

PM: Neue Gruppe: Wenn Kinder Gewalt zwischen Eltern miterleben
Landkreis Stade. Gewalt in der Partnerschaft betrifft nicht nur Frauen und Männer. Wenn Kinder dies miterleben, sind auch sie Opfer. Um die betroffenen Mädchen und Jungen zu unterstützen, startet nach den Herbstferien eine neue Gruppe von dem Programm „Rückenwind“.
Das kostenfreie Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren aus dem gesamten Landkreis Stade.

Kinder empfinden Angst und Hilflosigkeit, wenn sie Gewalt zwischen den Eltern miterleben. Mitunter fühlen sie sich schuldig, weil sie dem bedrohten, gedemütigten oder angegriffenen Elternteil nicht helfen können. Häufig empfinden sie auch Scham. In der Rückenwind-Gruppe erfahren sie, dass sie mit
dem Erlebten nicht alleine sind, sagt Melanie Arp, Erzieherin im Frauenhaus: „Wenn sie möchten, können sie sich den anderen Kindern oder uns gegenüber öffnen.“ Uns schließt den Sozialpädagogen Konrad Schmidt ein. Die beiden Fachkräfte leiten die Rückenwindgruppe, die sich nach den Herbstferien immer Montagnachmittag in den Räumen des Kreisjugendrings in Stade (Harsefelder Str. 44A) trifft.
Wichtig dabei: Die Gewalt muss beendet sein. Das bedeutet allerdings nicht, dass kein Kontakt mehr zum Täter oder zur Täterin bestehen darf, erläutert Melanie Arp: „Die Kinder müssen aber in einem geschützten Raum leben.“
Geschützt sind dann auch die Gespräche in der Rückenwind-Gruppe, alles findet vertraulich statt, so Konrad Schmidt, der im Amt Jugend und Familie dem Team Jugendschutz/ Jugendhilfe im Strafverfahren angehört. „Wir bieten ein pädagogisches Angebot – es ist nicht therapeutisch.“ Die Fachkräfte
spielen und basteln mit den Mädchen und Jungen, machen Unternehmungen oder Aktionen. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen. Die Bedürfnisse der Kinder stehen dabei stets im Mittelpunkt. Deswegen können durchaus zwischendurch neue Kinder dazukommen, sagt Konrad Schmidt: „Allerdings soll ein ständiges Kennenlernen vermieden werden. Vielmehr soll eine Gemeinschaft entstehen.“
Die nächste Rückenwind-Gruppe richtet sich vor allem an Kinder im Grundschulalter. Sollten sich ältere Kinder und Jugendliche ebenfalls melden, wird eine zweite Gruppe initiiert. „Die Altersspanne darf nicht zu groß sein“, erklärt die Sozialpädagogin Muriel Silies, die ebenso im Team Jugendschutz/ Jugendhilfe im Strafverfahren arbeitet, und gemeinsam mit der Erzieherin Bettina Lichtenauer bei Bedarf das Angebot unterstützt.
„Wir wollen das Selbstbewusstsein der Mädchen und Jungen stärken, ihnen ein positives Miteinander vermitteln und Konfliktlösungsmöglichkeiten aufzeigen“, ergänzt Konrad Schmidt. Themen sind daher unter anderem Freundschaft und Vertrauen, Grenzen spüren und setzen sowie die Entwicklung von Schutzstrategien. All das mit dem Ziel, den Kindern getreu dem Namen Rückenwind zu geben.
 Sollte die Anfahrt für die wöchentlichen Treffen in Stade ein Hindernis sein, kann das Rückenwind-Team angesprochen werden. Sowohl die Inhalte der rund 90-minütigen Treffen als auch die Gespräche mit den Eltern oder Erziehungsberechtigten sind vertraulich. Interessierte melden sich entweder
beim Amt Jugend und Familie unter der Rufnummer 04141/ 12-5139 und per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., oder beim Frauenhaus unter der Telefonnummer 04141/ 44-123 sowie per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Ans Frauenhaus können sich auch jederzeit Personen
wenden, die Fragen rund um das Thema häusliche Gewalt und involvierte Kinder haben

(Nina Deede / Pressestelle Landkreis Stade)